Was steht in einem Kfz-Gutachten? Verständlich erklärt – alle Punkte aufgelistet!

Was steht in einem Kfz-Gutachten? Verständlich erklärt – alle Punkte aufgelistet!

Nach einem Autounfall ist es oft notwendig, ein Kfz-Gutachten erstellen zu lassen – vor allem, wenn die Schadenhöhe über der Bagatellgrenze liegt oder Sie nicht der Unfallverursacher sind. Doch viele Autofahrer fragen sich: Was steht eigentlich in einem Kfz-Gutachten? Welche Informationen werden darin aufgeführt – und warum sind sie so wichtig für die Schadenregulierung?

In diesem Beitrag erklären wir klar und verständlich, aus welchen Bestandteilen ein Kfz-Gutachten besteht. Jeder wichtige Begriff wird einzeln erklärt – von der Fahrzeugidentifikation bis zur Kfz-Restwertermittlung und dem Minderwert im Gutachten.

Fahrzeugdaten und Identifikation

Am Anfang eines jeden Kfz-Gutachtens steht die präzise Identifikation des Fahrzeugs. Dazu gehören:

  • Marke, Modell, Baujahr
  • Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN/VIN)
  • Erstzulassung, Kilometerstand
  • Motorisierung, Kraftstoffart
  • Sonderausstattungen und Zubehör

Diese Angaben sind wichtig, um das Fahrzeug eindeutig zu bestimmen – und den Wert sowie die Schadenhöhe korrekt zu berechnen.

Schadenbeschreibung

Ein zentrales Element im Gutachten ist die detaillierte Beschreibung des Unfallschadens:

  • Welche Fahrzeugteile sind beschädigt?
  • Sind tragende Karosserieteile betroffen?
  • Gibt es sichtbare und/oder verdeckte Schäden?
  • Ist die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigt?

Der Kfz-Gutachter dokumentiert alle Schäden fotografisch und schriftlich, inklusive der genauen Lage und Ausdehnung – so entsteht eine rechtssichere Beweissicherung für die Versicherung.

Reparaturkostenkalkulation

Die Kalkulation der Reparaturkosten ist einer der wichtigsten Punkte im Gutachten. Hier berechnet der Sachverständige, wie viel eine fachgerechte Instandsetzung kosten würde:

  • Arbeitszeit und -kosten
  • Material- und Ersatzteilpreise
  • Lackierarbeiten
  • Demontage- und Montagekosten

Die Berechnung erfolgt nach Herstellervorgaben und auf Basis einer professionellen Kalkulationssoftware DAT. So ist sichergestellt, dass die Summe realistisch, anerkannt und versicherungskonform ist.

Reparaturweg und Reparaturdauer

Der Gutachter gibt einen sach- und fachgerechten Reparaturweg nach Herstellervorgaben vor – also, wie der Schaden korrekt zu beheben ist. Gleichzeitig wird die voraussichtliche Reparaturdauer in Kalendertagen angegeben.

Das ist besonders für die Berechnung von Nutzungsausfall oder Mietwagenkosten relevant.

Wiederbeschaffungswert

Der Wiederbeschaffungswert gibt an, wie viel ein vergleichbares Fahrzeug (gleicher Typ, Alter, Zustand, Laufleistung) zum Unfallzeitpunkt auf dem regionalen Gebrauchtwagenmarkt wert war.

Dieser Wert ist entscheidend, um zu beurteilen, ob ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt – also ob die Reparaturkosten den Wiederbeschaffungswert übersteigen.

Kfz-Restwertermittlung

Die Restwertermittlung ist ein fester Bestandteil jedes Kfz-Gutachtens – insbesondere bei einem wirtschaftlichen Totalschaden.

Was ist der Restwert?

Der Restwert bezeichnet den Betrag, den das beschädigte Fahrzeug im aktuellen Zustand noch erzielt – also das, was ein Händler oder spezialisierter Aufkäufer noch dafür zahlen würde.

Wie wird der Restwert ermittelt?

Der Gutachter berücksichtigt dabei

  • Regionale Marktpreise in anerkannten Restwertbörsen
  • Angebote zertifizierter Händler
  • Zustand, Alter und Laufleistung des Fahrzeugs

Die Restwertermittlung ist maßgeblich für die Entschädigungsberechnung:

**Entschädigung = Wiederbeschaffungswert – Restwert**

Minderwert im Gutachten (Wertminderung)

Ein oft unterschätzter, aber wichtiger Bestandteil eines Gutachtens ist die sogenannte merkantile Wertminderung.

Was ist der Minderwert?

Auch bei fachgerechter Reparatur verliert ein Fahrzeug an Marktwert, weil es als Unfallwagen gilt. Dieser Wertverlust wird im Gutachten als Minderwert beziffert.

Wann wird der Minderwert berücksichtigt?

Bei:

  • Neueren Fahrzeugen
  • Hochwertigen Modellen
  • Geringer Laufleistung

Die Wertminderung kann mehrere Hundert bis Tausende Euro betragen und ist Teil Ihrer berechtigten Schadenersatzansprüche – allerdings nur, wenn ein qualifiziertes Gutachten vorliegt.

Nutzungsausfall und Mietwagenkosten

Wenn das Fahrzeug nach dem Unfall nicht fahrbereit ist, entsteht ein Nutzungsausfall. Der Gutachter ermittelt die Reparaturdauer und den dazugehörigen Nutzungsausfallwert pro Tag – abhängig von der Fahrzeugklasse.

Alternativ kann im Gutachten die Notwendigkeit eines Mietwagens bewertet und beziffert werden.

Fotos zur Beweissicherung

Ein vollständiges Gutachten enthält stets eine aussagekräftige Fotodokumentation:

  • Gesamtansicht des Fahrzeugs
  • Detailaufnahmen der Schäden
  • Aufnahme der FIN (Fahrzeugidentnummer)
  • Kilometerstand
  • Sonderausstattung oder Auffälligkeiten

Diese Fotos dienen der gerichtsfesten Beweissicherung und sind ein zentraler Bestandteil der Schadenregulierung.

Wann braucht man nach einem Unfall einen KFZ Gutachter? Erfahren Sie hier mehr!

Fazit: Ein Kfz-Gutachten ist mehr als nur eine Schadensschätzung

Ein professionelles Kfz-Gutachten liefert alle entscheidenden Informationen nach einem Unfall – detailliert, neutral und rechtssicher. Es dokumentiert nicht nur den Schaden, sondern auch Wiederbeschaffungswert, Wertminderung, Restwert, Nutzungsausfall und vieles mehr.

Wenn Sie wissen möchten, was Ihr Auto nach einem Unfall wirklich noch wert ist und welche Ansprüche Ihnen zustehen, dann ist ein Gutachten von Kfz-Sachverständigenbüro Anzer die richtige Entscheidung.

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